Eingewachsener Zehennagel

Ein eingewachsener Zehennagel ist nicht nur äußerst schmerzhaft. Unbehandelt kann er auch ein extremes Gesundheitsrisiko darstellen. Doch wie kommt es zu diesem Phänomen, das Fachleute auch als Unguis incarnatus bzw. Onchocryptosis bezeichnen? 

In diesem Artikel stellen wir Ihnen die Ursachen und unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten vor. Außerdem zeigen wir Ihnen, wie Sie eingewachsene Zehennägel effektiv vorbeugen, damit Sie künftig unbeschwert durchs Leben gehen können.

Was sind die typischen Anzeichen für eingewachsene Zehennägel?

Ein eingewachsener Zehennagel verursacht oftmals starke Schmerzen. Die Nagelkante wächst dabei nämlich in das umgebende Gewebe (Nagelfalz). Dieses entzündet sich. Es wird 

  • rot, 
  • schwillt an 
  • und macht sich mit pochenden oder stechenden Schmerzen bemerkbar. 

Bereits leichter Hautkontakt wie Strümpfe oder die Bettdecke können zur Qual werden.

Erfolgt keine Behandlung, nimmt das Unheil seinen Lauf. Sogenanntes Granulationsgewebe, das umgangssprachlich auch „wildes Fleisch“ genannt wird, droht den Nagel zu überwuchern.

Nun wird auch die Entzündung stärker und daher schmerzhafter. Vor allem, wenn Bakterien in die Wunde hineingelangen. Spätestens jetzt lässt sich ein eingewachsener Zehennagel an der Absonderung von 

  • Gewebeflüssigkeit, 
  • Blut 
  • oder sogar Eiter erkennen. 

Ursachen und Risikofaktoren im Überblick

Eingewachsene Zehennägel entstehen nicht von heute auf morgen. Es gibt bestimmte Risikofaktoren, die zur Entstehung von Unguis incarnatus beitragen.

Wenn Sie diese berücksichtigen, können Sie den unangenehmen und schmerzhaften Fußbeschwerden aktiv vorbeugen: 

  • Zu enge Schuhe
  • Falsch geschnittene Fußnägel
  • Schweißfüße
  • Diabetes, Nieren- und Herzschwäche
  • Rollnägel (erblich bedingte Nagelwuchsform)
  • Anatomische Gegebenheit des Nagelbettes (zu breit)
  • Adipositas
  • Krebsmedikamente

Häufigkeit und typischer Verlauf

Ein eingewachsener Nagel ist keine Seltenheit. Jeder fünfte Patient mit Fußbeschwerden ist davon betroffen. Vor allem mit abnehmender Beweglichkeit im Alter nimmt das Phänomen in der Bevölkerung ab 50+ deutlich zu.

Hinzu kommt die natürliche Veränderung der Nagelstruktur. Unsere Nägel werden mit zunehmendem Alter dicker und lassen sich nicht mehr so leicht kürzen.

Die drei Stadien, die von Medizinern unterschieden werden

Der Schweregrad eingewachsener Zehennägel wird von Medizinern in drei Stadien unterteilt: 

  • Stadium 1: Zu Beginn ist der Nagel bereits seitlich in die Nagelfalz eingewachsen. Das umliegende Gewebe ist gerötet, druckempfindlich und verursacht beim Laufen Schmerzen. 
     
  • Stadium 2: Sogenanntes Granulationsgewebe wächst bereits über den Nagelrand. Seinen Namen verdankt es dem äußeren Erscheinungsbild mit kleinen, sichtbaren Körnchen an der Oberfläche.

    Diese werden lateinisch „Granulom“ genannt. In vielen Fällen nässt und eitert diese Form der Hautwucherung.
     
  • Stadium 3: Diese Phase ist von einer chronischen Entzündung gekennzeichnet, die nicht nur die Nagelfalz, sondern auch das ganze Nagelbett betreffen kann. Sie geht meist mit einer großflächigen Überwucherung des Nagels einher.

eingewachsenen Zehennagel behandeln

Gesundheitliche Auswirkungen von eingewachsenen Zehennägeln

Wird ein eingewachsener Zehennagel frühzeitig behandelt, lässt sich die Entzündung in den meisten Fällen mit einfachen Mitteln eindämmen.

Wer jedoch zu lange wartet oder zur Risikogruppe (Diabetiker, Menschen mit geschwächter Immunfunktion) zählt, sollte ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Dies gilt auch, wenn bereits Stadium 3 erreicht ist und zusätzlich Fieber und Schwäche auftreten.

Expertenhinweis: Unbehandelt können eingewachsene Zehennägel zu einer Phlegmone führen. Diese Form der Entzündung reicht bis in tiefe Gewebeschichten hinein und kann sogar eine Blutvergiftung auslösen. 

Wie wird ein eingewachsener Zehennagel diagnostiziert?

Ein eingewachsener Zehennagel wird vom Arzt bzw. der Ärztin vorwiegend ohne weitere Untersuchungen diagnostiziert, da das Problem in den meisten Fällen auf den ersten Blick erkennbar ist.

Ist am Zeh ein Nagel eingewachsen, spüren und sehen das Betroffene nämlich meist schon anhand der Rötungen und Schwellungen. Wenn Sie auf Nummer sichergehen möchten, können Sie auch eine professionelle Podologie Praxis für die Diagnose heranziehen.

Eingewachsene Zehennägel vermeiden: So geht's

Mit dem richtigen Know-how lässt sich ein eingewachsener Zehennagel aktiv vorbeugen. Dazu zählen folgende Bausteine:

  • Adäquate Nagelpflege: Ihre Nägel sollten nicht zu kurz geschnitten werden. Verwenden Sie zum Kürzen am besten eine Glasfeile. Diese ist besonders sanft und effektiv und eignet sich auch für dicke Fußnägel perfekt.

    Wenn Sie mehr zum Thema Nagel- und Fußpflege erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unseren Ratgeberartikel
    Füße pflegen
     
  • Richtiges Schuhwerk: Achten Sie bei der Wahl Ihrer Schuhe vordergründig auf die Funktionalität. Auch wenn die Optik selbstverständlich eine wichtige Rolle spielt, steht die Passform bei der Vermeidung von sämtlichen Fußproblemen immer an erster Stelle.

    Geeignete Modelle erkennen Sie daran, dass Ihre Zehen ausreichend Bewegungsfreiheit haben und der Schuh gleichzeitig weder zu eng noch zu weit ist.

    Auch die Atmungsaktivität sollten Sie beim Schuhkauf stets im Blick haben. Diese trägt nämlich dazu bei, starke Schweißbildung einzudämmen.

     
  • Schweißfüße vermeiden: Durch Schweißbildung wird die Haut aufgeweicht. Dadurch können Nägel leichter einwachsen. Um diesem natürlichen Prozess entgegenzuwirken, kann unser kühlendes und pflegendes Feet Care Spray Ihr ideales Werkzeug sein.

    Es erfrischt Ihre Füße dank der rein natürlichen Rezeptur auf einzigartige Weise. Dem darin enthaltenen Aloe Vera werden zusätzlich ausgleichende Eigenschaften nachgesagt. Darüber hinaus stärkt es die Haut- und Nagelflora und kann zu einer normalen Hautfunktion beitragen.

Behandlung: Was hilft wirklich?

Ein eingewachsener Nagel erfordert immer eine adäquate Behandlung. Diese richtet sich nach dem Ausmaß der Verletzung. Bei Stadium 3 sollten Sie in jedem Fall eine Arzt- oder Podologie Praxis aufsuchen.

In allen anderen Fällen lässt sich ein eingewachsener Zehennagel jedoch meist mit den folgenden Möglichkeiten selbst behandeln.

Eingewachsener Zehennagel: Die Rolle des Fußbads in der Behandlung

Wer einen eingewachsenen Nagel erfolgreich behandeln möchte, darf die Rolle des Fußbads nicht unterschätzen. Ein Salzfußbad trägt maßgeblich zum Erfolg bei. Bei diesem wohltuenden Fußbad wird der Nagel bestmöglich auf die weitere Behandlung vorbereitet. 

Vor allem Meersalz und Natron haben dabei eine zentrale Bedeutung. Meersalz und Natron gelten als antiseptisch und entzündungshemmend. Doch auch ätherische Öle können zur Linderung der Fußbeschwerden beitragen.

Unser Fußbadesalz ist eine rein natürliche Komposition aus 100 % natürlichen Inhaltsstoffen, die sich zur Unterstützung bei Fuß- und Nagelpilz vielfach bewährt haben. Wie Sie ein Fußbad mit Salz durchführen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Nach dem Einweichen der Fußnägel lässt sich die betroffene Haut in der Regel mit einem Rosenholzstäbchen vom Nagelrand besonders leicht zurückschieben. Anschließend können Sie eine entzündungshemmende Tinktur oder Salbe auftragen.

Wie effektiv sind Tamponaden und Zugverbände?

Um den betroffenen Nagel zu entlasten und gleichzeitig den Nagelrand vom angrenzenden Gewebe abzuschirmen, werden vielfach Tamponaden oder Zugverbände empfohlen

  • Bei einer Tamponade wird der Nagelrand angehoben und eine Kompresse eingelegt. 

  • Ein Zugverband besteht aus mehreren Pflastern. Wie der Name schon vermuten lässt, werden sie unter Spannung angebracht, um den Nagelrand freizulegen, indem sie die betroffene Haut dauerhaft zurückziehen. 

Beide Methoden sollten möglichst nicht selbst durchgeführt werden, sondern gehören in die Hand erfahrener Podologen und Podologinnen. Nur dann ist die Anwendung von Tamponaden und Zugverbänden Erfolg versprechend.  

Nagelkorrekturspangen: Eine professionelle Lösung für Nagelprobleme

Auch Nagelkorrekturspangen stellen eine Möglichkeit in der Behandlung von eingewachsenen Zehennägeln dar. Sie werden in der Podologie verwendet, um den Nagel anzuheben und somit ein weiteres Einwachsen zu verhindern. 

Dabei kommen verschiedene Modelle zum Einsatz. Häufig wird das Hilfsmittel auf beiden Seiten unterhalb des Nagels eingeharkt und erzeugt einen leichten Druck, bei dem der Nagel dauerhaft etwas angehoben wird. Korrekturspangen aus Kunststoff funktionieren ähnlich. Sie werden allerdings auf den Nagel geklebt. 

Wird ein eingewachsener Zehennagel mit einer Spange behandelt, treten in der Regel keine Nebenwirkungen auf. Allerdings erfordert die Methode etwas Geduld, denn die Anwendungsdauer kann mehrere Monate betragen, in der die Nagelkorrekturspanne regelmäßig nachgespannt werden muss. 

Diabetiker sollten aufgrund möglicher Empfindungsstörungen in den Füßen jedoch von dieser Methode eher Abstand nehmen bzw. das Vorgehen vorab mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin besprechen. 

Unter welchen Umständen ist eine Operation unvermeidbar?

In den meisten Fällen lassen sich die Beschwerden erfolgreich selbst oder mithilfe von erfahrenen Podologen und Podologinnen behandeln. Unter den folgenden Umständen erfordert ein eingewachsener Zehennagel jedoch eine OP:

  • Starke Eiterbildung
  • Ausbreitung der Entzündung auf umliegendes Gewebe
  • Fieber/Abgeschlagenheit
  • Starke Schmerzen 

Nützliche Tipps für den Alltag

Wer unter einem eingewachsenen Zehennagel leidet, wird auf Schritt und Tritt daran erinnert. Oftmals ist vor lauter Schmerz auch an Schlaf nicht zu denken.

Mit den folgenden, leicht umsetzbaren Tipps können Sie die Beschwerden jedoch mit geringem Aufwand nachhaltig lindern: 

  • Verwenden Sie einen Abstandshalter: Bereits der Kontakt zum benachbarten Zeh kann schwere Schmerzen auslösen. Mit einem Entlastungsverband können Sie sich jedoch schnell Linderung verschaffen.

    Besorgen Sie in der Apotheke einen kleinen Schaumstoff-Keil. Legen Sie ihn in den Zehenzwischenraum und fixieren Sie die Zehen mit einer Mullbinde.
     
  • Tragen Sie Strümpfe ohne Naht: Die Nähte an den Strümpfen nehmen wir normalerweise nicht bewusst wahr. Wer unter einem eingewachsenen Zehennagel leidet, hingegen schon.

    Tragen Sie aus diesem Grund am besten Strümpfe ohne Zehennaht, die möglichst weit geschnitten sind. 
     
  • Gönnen Sie Ihren Fuß nachts Freiheit: Selbst die Bettdecke kann am betroffenen Zeh starke Schmerzen auslösen. Sorgen Sie dafür, dass sie nicht aufliegt.

    Dazu können Sie sie über dem Fußende drapieren und eine Art Zelt für Ihre Füße bauen. Sie haben kein Fußteil am Bett? Kein Problem. Mit einem kleinen Kissenturm können Sie im Handumdrehen für Ersatz sorgen. 
     
  • Holen Sie sich rechtzeitig Unterstützung: Am besten suchen Sie bereits bei den ersten Anzeichen einen Podologen bzw. eine Podologin auf. 

Warum ist das Risiko bei Diabetes und im Alter erhöht?

Ein eingewachsener Nagel kann bei vorhandenem Diabetes ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko darstellen. Betroffene leiden aufgrund ihrer Erkrankung oftmals an Durchblutungs- und Wundheilungsstörungen, weshalb Nagelprobleme lange Zeit unbemerkt bleiben können. 

Im Alter kommt es ebenfalls häufig vor, dass am Zeh ein Nagel eingewachsen ist. Dies liegt primär an der veränderten Nagelbeschaffenheit. Auch die Füße und Zehen verändern sich, was die Nagelpflege zusätzlich erschwert. 

Fazit

Ein eingewachsener Zehennagel ist für Betroffene nicht nur äußerst lästig, sondern auch extrem schmerzhaft. Doch mit der regelmäßigen Anwendung eines Fußbads mit wohltuendem Fußbadesalz legen Sie die Basis für gesunde Fußnägel. Ein weiterer wichtiger Baustein in der Behandlung und Vorbeugung stellt die Pflege dar. 

Dabei hat sich insbesondere unser Feet Care Spray bewährt. Um zu verhindern, dass Nägel einwachsen, sollten Sie möglichst auf Nagelknipser und Co. verzichten. Verwenden Sie stattdessen unsere hochwertige Glasfeile, um Ihre Nägel besonders schonend zu kürzen. 

FAQ

Kann ein eingewachsener Zehennagel von allein heilen?

Ein eingewachsener Zehennagel kann in manchen Fällen von allein heilen, wenn Sie ihn mit einem Fußbad und einer entzündungshemmenden Salbe oder Tinktur behandelst. 

Wie lange dauert es, bis ein eingewachsener Zehennagel heilt?

Ist ein Fußnagel eingewachsen, können bis zur vollständigen Heilung einige Wochen vergehen. In seltenen Fällen dauert es auch mehrere Monate. Dabei spielen sowohl das Stadium als auch die Behandlungsmethoden eine wichtige Rolle.

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